Die griechische Legende berichtet von der Schlacht um Marathon, etwa 40 km nordöstlich von Athen, in der 490 v. Chr. die athenischen Truppen den Angriff der Perser abwehrten. Als die Perser geschlagen und auf ihre Schiffe zurückgedrängt waren, bestand die Gefahr, dass sie sofort nach Athen segeln und die unvorbereitete Stadt direkt unmittelbar angreifen könnten. Ein Laufbote wurde daher losgeschickt, um von dem Sieg zu berichten und gleichzeitig die Stadt zu warnen. Nach der Legende lief er die komplette Strecke von Marathon nach Athen und brach nach dem Verkünden seiner Botschaft tot zusammen. Die Stadt konnte sich so auf die Schiffe der Perser einstellen, die daraufhin auf den Angriff verzichteten.

„Es gibt Botschaften, die wichtig und dringend sind – mit Konsequenzen für viele Menschen.“

Es gibt Botschaften, die wichtig und dringend sind – mit Konsequenzen für viele Menschen.
Paulus fand sich berufen und verpflichtet, eine solche Botschaft, die Gute Nachricht, besonders den Nicht-Juden bekannt zu machen. Es war ein Auftrag, den Jesus selbst seinen Jüngern gegeben hatte und der zu ihrer Lebensaufgabe wurde. Paulus war sich bewusst, dass diese Botschaft keine Nebensache war, sondern von größter Bedeutung. Obwohl es sich um die Gute Nachricht handelte, erlebte Paulus ernsthaften Widerstand. Er wurde angefeindet, verfolgt und ausgelacht. Als gelehrter Mann seiner Zeit war seine Botschaft „den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit …“. Er war sich aber bewusst, dass es sich um ein anvertrautes Pfund handelte, um einen Schatz oder eine wertvolle Perle – so wichtig, dass es eine Verpflichtung den Menschen gegenüber darstellte.
„Ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist die Kraft Gottes zur Errettung“ (Römer 1,16). Paulus war entschlossen, die Kraft und Bedeutung des Evangeliums – das Licht der Welt – nicht unter einen Eimer zu stellen.
Gut 2000 Jahre später ist dieselbe Evangelium nach wie vor ein anvertrautes Pfund. Diejenigen, die es haben, sollen es in dieser Welt weitergeben und wirken lassen. Neben vielen Gedanken und Bemühungen darüber, wie das Evangelium am besten weitergegeben wird, ist es wichtig, den Inhalt, und damit den Wert, die Bedeutung und die Dringlichkeit des Evangeliums nicht aus den Augen zu verlieren. Es ist wichtig, die Denkweisen und Philosophien unserer Zeit zu verstehen, um das Evangelium verständlich darstellen zu können. Gleichzeitig ist es unerlässlich, an der Glaubensüberzeugung über den Inhalt und die Bedeutung der anvertrauten Botschaft festzuhalten. Nur wer die Botschaft kennt und ihre Wirkung erfahren hat, kann ihren Wert richtig einschätzen.
Auch heute ist die Gute Nachricht immer noch so gut und noch genauso unbequem, wie zu Paulus’ Zeiten. Sie ist immer noch die Kraft Gottes zur Errettung. Wir wollen uns dafür nicht schämen, sondern vielmehr lernen, mit diesem anvertrauten Schatz gut und richtig umzugehen.
Dieses Ziel steht auch über dem neuen Studienjahr 2023/24, das diesen Monat beginnt. Dafür wünsche ich uns allen Gottes Segen, Kraft und Wirkung in dieser Welt.
„Auch heute ist die Gute Nachricht immer noch so gut und noch genauso unbequem, wie zu Paulus’ Zeiten. Sie ist immer noch die Kraft Gottes zur Errettung.“
