Es ist wieder Frühling in unseren Breitengraden. Die Schöpfung bricht auf und setzt ihr Wachstum fort, das sie im Winter ruhen ließ, allen widrigen Umständen zum Trotz. Gott hält diese Ordnung aufrecht, allen widrigen Umständen zum Trotz. So könnten Frühling, Sommer, Herbst und Winter wie Meilensteine der Schöpfungsreise sein, bis zu deren Ende.

Vor 45 Jahren bin ich auch zu einer Reise aufgebrochen. Es geht um eine theologische lebenslange Bildungsreise. Sie hat einen Anfang gehabt und wird einst ihr Ende haben. Und viele Meilensteine dazwischen. Das sind Worte von Menschen an entscheidenden Abschnitten dieser Reise. Die ersten drei Meilenstein-Worte möchte ich gerne mit Ihnen teilen. Sie stammen aus den Jahren 1978, 1980 und 1982.

Vorbereitet wurde die ganze Reise wohl von meiner Mutter. Sie befahl mich, als sie mit mir schwanger war, in einer lebensgefährlichen Erkrankung ganz und gar Gott an. Sozusagen eine „Lebensübergabe“ für eine Reise, die erst später anfing, als Jesus mich in seine Nachfolge rief. Menschen luden mich auf diesen Weg ein, als ich siebzehn Jahre alt war und meinen Weg nicht fand. Einer sagte zu mir: „Wenn du Jesus nachfolgst, wirst du nicht nur Freude, sondern auch Schwierigkeiten haben. Bedenke das.“ 1978, der erste Meilenstein.

1978

„Wenn du Jesus nachfolgst, wirst du nicht nur Freude, sondern auch Schwierigkeiten haben. Bedenke das.“

Der Weg führte mich dann mit neunzehn Jahren an die Kirchliche Hochschule Oberursel. Am Ende der Studienzeit dort baten mein damaliger Studienfreund und ich unsere Dozenten um eine Weisung für den weiteren Weg. Es waren zwei Worte: „Gehen Sie den Dingen auf den Grund!“ und „Lassen Sie sich von Menschen nicht beirren!“ 1980, der zweite Meilenstein.

1980

„Gehen Sie den Dingen auf den Grund!“ und „Lassen Sie sich von Menschen nicht beirren!“

Weiter ging es an die Staatsunabhängige Theologische Hochschule Basel. Ein Dozent, Missionar in Indonesien, bot uns seine Hilfe an für unseren theologischen Bildungsweg. Mir gab er ein Schriftwort mit (2. Tim. 1,7): „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ 1982, der dritte und bis heute wichtigste Meilenstein.

1982

„Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“

 

Alle Meilenstein-Worte sind Ermutigung, Ermahnung und Erinnerung. Haben Sie auch Meilenstein-Worte? Allen Widrigkeiten zum Trotz sind viele auf dem Weg einer theologischen Bildung oder Weiterbildung unterwegs und folgen darin Jesus nach. Die einen lernend und lehrend, die anderen unterstützend durch vielfältigste unverzichtbare Arbeiten in den Bildungseinrichtungen. Da gibt es ein großes „Wir“. Furcht überfällt auch uns, wie Timotheus. Aber die kommt nicht von Gott. Allen Widrigkeiten zum Trotz können wir immer wieder in die Haltung der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit zurückfinden, um den Weg fortzusetzen bis zum Ziel.

Joachim Pomrehn

Leiter der Promotionsstudiengänge

Bildnachweis: Nina Uhlikova / pexels.com

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