Die Dunkelheit dieser Welt

Die Dunkelheit dieser Welt

 
 

Finsternis kann keine Finsternis vertreiben.
Das gelingt nur dem Licht.

Martin Luther King (1929-1968)

 

Mit jedem Dezember endet und beginnt ein neues Kirchenjahr. Und es ist wohl absichtlich so, dass gerade in der dunklen Jahreszeit mit der guten Nachricht, dass Gott der ganzen Menschheit in Jesus das Licht der Welt aufscheinen ließ, der ganze Kreis der Erzählungen der großen Taten Gottes neu beginnt.
„Alle Lichter, die wir anzünden, zeugen von dem Licht, das da erschienen ist in der Dunkelheit“ hat Friedrich von Bodelschwingh einmal gesagt und ich frage mich, in welcher Beziehung wir zu diesem Licht stehen, wenn wir nun wieder Lichter in unseren Wohnungen, Straßen und Städten anzünden, weil es so Brauch ist.

Es sind nicht wenige Menschen, die am Ende dieses Jahres sich Licht wünschen, weil sie das Empfinden haben, dass es auch auf eine andere Art dunkler und kälter geworden zu sein scheint, als nur die winterliche Dunkelheit es mit sich bringt. Es sind global und national so viele Dinge geschehen, die niemand vorhersah und es geschehen Dinge, die niemand unter Kontrolle bringen kann oder will und deren langfristige Folgen schon gar nicht. Es ist viel von Ängsten und Unsicherheiten die Rede. Unausweichliche Umwälzungen stehen anscheinend bevor und werfen ihre Schatten voraus. Das ist, geschichtlich und mit großem Abstand gesehen, vielleicht nichts Neues, denn den immerwährenden Wohlstand, die immerwährende Sicherheit und Ruhe hat es noch nirgendwo und erst recht nicht für alle so lange Zeit gegeben.

Doch für die Menschen, die durch die Umwälzungen gehen müssen, ist das kein Trost. Es war und ist dramatisch. Es scheint so, als sei es uns Menschen nicht möglich, aus Fehlern wirklich zu lernen, sondern immer wieder anstatt zum Licht, zu den kalten und dunklen Lösungen gezogen zu werden, die doch nur ein lichtloses Leben bringen können und es damit schlimmer machen und nicht besser.

Es liegt an uns, ob wir verstehen, dass nur Licht die Finsternis vertreiben kann, wie Martin Luther King es gesagt hat. Es liegt an uns, ob wir unsere Lichter wieder so anzünden, dass sie zeugen von dem Licht, das da erschienen ist in der Dunkelheit, wie es Bodelschwingh ausgedrückt hat. Es liegt an uns, ob wir wieder neu beginnen von den großen Taten Gottes, deren größte ist, uns in Jesus das Licht der Welt geschenkt zu haben, so zu reden, dass Menschen wieder erstaunt zuhören.

Wir dürfen lernen von diesem Licht und wir dürfen leben von diesem Licht, das die Dunkelheit erhellt. Die ganze Welt darf lernen und leben von diesem Licht, wenn sie es denn will.

Hören wir nicht auf damit, davon zu reden, dass Gott Mensch wurde und in Jesus uns allen Licht und Leben anbietet, damit von dort her wieder gute und lebenspendende Entscheidungen getroffen werden können, die die Finsternis vertreiben.   

Joachim Pomrehn
(Ph.D., Columbia International University) Auf ein Studium der Theologie in Deutschland und der Schweiz folgte eine Zeit der Gemeindearbeit, pastoralen Seelsorge und Begleitung von Christen mit dem Ziel der ...
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01.12.2016