Eine gewagte Ladung

Eine gewagte Ladung

Wird er es um die nächste Ecke schaffen? Der Fahrer hat es wohl etwas zu gut gemeint beim Beladen des Lastwagens. Bewundernswert – solange er und die Ladung nicht im Graben landen. Und wenn doch, wer würde helfen?

Manchmal sind auch wir beladen und tragen eine schwere Last mit uns: ein Familienmitglied erhält die Diagnose einer schweren Erkrankung; Druck, in der Schule oder auf der Arbeit Leistung erbingen zu müssen, Konflikte mit Freunden oder in der Familie, Selbstzweifel, Zukunftsängste, Schamgefühle, ein schlechtes Gewissen – vielleicht auch Gott gegenüber... Wie viel Last können wir tragen, ohne zusammenzubrechen? Was für eine „Entlastung“ wäre es, wenn da jemand das Angebot aussprechen würde: „Komm, ich helfe Dir tragen. Reiche Deine Last rüber.“

Auch uns an der AWM drücken Lasten: Dringende Personalfragen, die es zu klären gibt; Bauvorhaben, die noch nicht so verwirklicht werden können, wie wir es uns dachten; finanzielle Herausforderungen, da die Spenden nicht so eingehen, wie wir es bräuchten; Zukunftsüberlegungen und damit verbunden unsere Studien- und Seminarangebote etc. Doch nicht nur wir, auch unsere Gäste, unsere Studierenden und Seminarteilnehmenden, sind oftmals beladen und tragen Lasten mit sich herum. Wie gut ist es da, sie auf den hinweisen zu können – und uns selbst auf den zu besinnen –, der genau dieses Angebot unterbreitet: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“ (Mt. 11,28 nach Luther) – oder wie es nach der Hoffnung für Alle heißt: „Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Frieden geben.“ Jesus Christus – der größte Lastenträger, der alle Schuld der Menschheit ans Kreuz trug – ihm ist keine Last zu schwer. Er kommt auch mit unserer Last zurecht. Wie wunderbar, sich diesem Lastenträger anvertrauen zu dürfen! „Danke, Jesus, dass Du hilfst, Lasten zu tragen.“

Manchmal ist es schwerer, eine Last loszulassen, als sie mit mir herumzutragen.

01.06.2017